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Erläuterung:
 
Diese Seite soll den Besuch beim Tierarzt nicht ersetzen !!!!!
 
 

Themen der Seite:

 
 
 
     
 
     
     
     
 
     
     
     
 
     
     
   
 
     
     
     
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gesundheits-Check:
 
Nehmen Sie sich regelmäßig ein paar Minuten Zeit für den Gesundheits-Check.
 
  • Ohren: regelmäßig kontrollieren. Bei Bedarf mit feuchtem Tuch säubern. Wegen der Verletzungsgefahr keine Wattestäbchen benutzen! Strenger Geruch oder Rötung deutet auf Infektion hin, feste braune Ablagerungen auf Milben. Sie können auch speziell dafür vorgesehenen Ohrreiniger verwenden.
 
  • Augen: Mit einem Tuch bei Bedarf Sekret in den Augenwinkeln entfernen, verkrustete Stellen vorher anfeuchten.
 
  • Pfoten und Krallen: Ballen auf Risse kontrollieren. Fremdkörper (Teer, Streusalz, Kaugummi) aus dem Zwischenzehenbereich entfernen. Hunde, die selten auf der Straße laufen, nutzen ihre Krallen nicht genügend ab. Sie müssen bei Bedarf vorsichtig gekürzt werden. Krallen regelmäßig kontrollieren ob sie brüchig, gesplittert oder gerissen sind.
 
  • After: verklebten After mit lauwarmem Wasser oder mit feuchtem Tuchreinigen. Bei langhaarigen Hunden ist es hilfreich, die Haare um den After abzuschneiden.
 
  • Zähne: regelmäßig auf Zahnstein kontrollieren. Vor allem bei Hunden, die nur Feuchtfutter bekommen und zu wenig Bewegung haben. Starker Zahnstein kann Zahnschmerzen und Entzündungen hervorrufen. Erstes Anzeichen dafür ist schlechter Atem. Bei Bedarf entfernt der Tierarzt die Beläge.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Imfungen:
 
Wichtige Imfungen
 
  • Staupe (S): Lebendimpfstoff. Nach Grundimmunisierung (letzte Staupeimpfung beim etwa 14 bis 16 Wochen alten Welpen) hält der Schutz bis zu 15 Jahre, wahrscheinlich lebenslang.
 
  • Parvovirose (P): Lebendimpfstoff. Schutzdauer wie bei Staupe.
 
  • Hepatitis (H): Lebendimpfstoff. Schutzdauer wie bei Staupe und Parvovirose.
 
Im neuen "Deutschen Impfkodex" heißt es zur Impfung gegen HCC, die infektiöse Hepatitis des Hundes: "Der Nutzen der HCC-Impfungen ist unbekannt, da das Virus seit vielen Jahren in Deutschland nicht mehr isoliert wurde." Das bedeutet: Viele Hunde wurden und werden jährlich gegen eine Infektion geimpft, die hierzulande seit langem gar nicht mehr vorkommt.
 
Sinnvolle Imfungen
 
  • Zwingerhustenerreger Parainfluenza-Virus (Pi): Schutzdauer drei Jahre, Impfstoffe versagen aber relativ häufig; Notwendigkeit der Impfung umstritten, da die Erkrankung meist mild ist und Impfschutz gerade bei höherem Infektionsdruck (viele Hunde auf engem Raum) nicht oder kaum gegeben ist. Pi ist oft in Kombinationsimpfstoffen mit SHP enthalten, es gibt aber auch Kombinationen ohne Pi. Nicht sinnvoll bei Hunden in normaler Einzel- oder Kleingruppenhaltung.
 
  • Zwingerhustenerreger Bordetella Bronchiseptica: Schutzdauer maximal ein Jahr; Impfstoffe versagen häufig; Notwendigkeit aus den gleichen Gründen wie bei (Pi) umstritten.
 
Abzuratende Imfngen
 
  • "Zeckenimpfung", richtiger: Impfung gegen die von Zecken übertragene Borreliose: Der Impfstoff schützt nur gegen einen kleinen Teil der hierzulande vorkommenden Borrelien, nützt also kaum. Gilt als besonders nebenwirkungsträchtig, Hundehalter beobachteten sogar epileptische Anfälle nach dieser Impfung. Besser: Guter Zeckenschutz und Hunde nach Spaziergängen untersuchen, ob sie von Zecken befallen sind (Im neuen "Deutschen Impfkodex" heißt es zur Borreliose-Impfung: "Eine generelle Wirksamkeit der Impfung kann nicht erwartet werden. Die Zeckenprophylaxe ist deshalb einer Impfung vorzuziehen.").
 
  • Leptospirose: Deutsche Impfstoffe bieten nur gegen zwei Leptospiren-Arten Schutz, geimpfte Hunde infizieren sich zunehmend mit anderen Arten. Die Impfstoffe sind besonders für Welpen oft schlecht verträglich, doch auch ausgewachsene Tiere haben überdurchschnittlich häufig Nebenwirkungen. Sogar deutsche Hochschulveterinäre raten inzwischen von dieser Impfung ab. Es wird gefordert, daß die Impfstoffhersteller neue Lepto-Vakzinen entwickeln mit einem größeren Wirkspektrum und besserer Verträglichkeit (Im neuen "Deutschen Impfkodex" heißt es zu Lepto-Impfstoffen: "Die meisten Erkrankungen werden heute durch Serovaren (Lepto-Typen) ausgelöst, gegen die der Impfstoff nicht schützt.").
 
Tollwut:
 
Tollwutimpfstoffe schützen mindestens drei Jahre. Durch die Änderung der deutschen Tollwutverordnung im Dezember 2005 sind jährliche Tollwutimpfungen auch hierzulande NICHT MEHR NÖTIG. Es sind derzeit (April 2006) zwei Impfstoffe am Markt, die bei Hunden für drei Jahre zugelassen sind. Hundehalter sollten darauf achten, daß ihre Tiere einen dieser Impfstoffe erhalten. Dann ist die nächste Impfung erst in drei Jahren fällig. (Termin eintragen lassen im EU-Heimtierpaß!)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Infektionskrankheiten beim Hund und wie wir vorbeugen können.
 
Unser Hund ist unser treuer Begleiter, unser Spielkamerad, er ist ein Mitglied unserer Familie geworden. Wir als Hundebesitzer haben somit ein hohes Maß an Verantwortung übernommen. Wir sollten für eine artgerechte Haltung, Pflege und optimale Ernährung sorgen, ohne dass es uns zur lästigen Pflicht wird. Ebenso wichtig ist das Wissen über Krankheiten und Gefahren, die unserem vierbeinigen Freund drohen können, und vor allem was vorbeugend dagegen unternommen werden kann.
 
Staupe:
 
Die Staupe ist eine der bekanntesten und die am meisten gefürchtete Infektionskrankheit der Hunde. Das Staupevirus kommt in allen Ländern mit Hundehaltung vor und tritt auch hierzulande immer wieder vereinzelt auf, meist bei ungeimpften Hunden. Die Ansteckung erfolgt über Mund oder Nase des Hundes. Der Hund kann sich nicht nur durch Kontakt mit einem anderen Hund anstecken, sondern auch bei einem Waldspaziergang, weil z.B. Marder oder Frettchen die Krankheit auch übertragen können. Erste Krankheitszeichen treten etwa eine Woche nach der Ansteckung auf. Sie beginnen mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit und Mattigkeit. Der zähflüssige, eitrige Nasenausfluss ist in höchstem Maße ansteckend. Im späteren Krankheitsverlauf greift das Staupevirus auch verschiedene Organe im Körper des Hundes an. Dazu gehören der Verdauungs- und der Atmungsapparat, die Augen, die Haut und das Nervensystem. Der Schweregrad des Krankheitsverlaufes kann variieren, endet jedoch meist tödlich.
 
Hepatitis (H.c.c):
 
Auch bei Hunden gibt es eine ansteckende Leberentzündung, nämlich Hepatitis contagiosa canis (H.c.c.). Auf den Menschen ist diese Infektionskrankheit nicht übertragbar. Das Virus wird nicht nur von Hund zu Hund durch Speichel, Harn oder kot übertragen, sondern auch indirekt durch Kontakt mit infizierten Gegenständen. Hunde, welche diese Krankheit überstanden haben, können noch monatelang Hepatitisviren ausscheiden und verbereiten. Symptome der Erkrankung sind Fieber, Mandelentzündung mit Lymphknotenschwellung, starke Bauchschmerzen, Lungenentzündung und Störung des zentralen Nervensystems. In der Heilungsphase können graue Hornhauttrübungen auftreten. Oftmals bleibt eine chronische Hepatitis zurück.
 
Parvovirose:
 
Die Parvovirose des Hundes wurde im Jahre 1978 fast zeitgleich in Europa, Nordamerika und Australien entdeckt. Parvoviren, die Erreger dieser Krankheit, werden von betroffenen Hunden massenhaft mit dem Kot ausgeschieden und sind in der Außenwelt noch sehr lange lebensfähig. Virushaltiger Kot ist also die Hauptursache für eine Ansteckung. Praktisch jedes Hundehäufchen stellt eine potentielle Gefahr dar. Die Erkrankung beginnt ca. ein bis zwei Wochen nach der Aufnahme des Virus mit Fieber und Mattigkeit. Bald darauf stellt sich Erbrechen und schwerer, meist blutiger Durchfall ein, die Folgen der Zerstörung der Darmschleimhaut durch das Parvovirus. Die erkrankten Tiere trocknen schnell aus. Da gegen das Virus selbst Medikamente unwirksam sind, kommt es trotzintensiver Behandlung vor allem bei jüngeren Hunden häufig zum tödlichen Verlauf. Bei Hunden, welche die Krankheit überstehen, bleiben meist dauerhafte Herzschäden zurück.
 
Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche oder auch Weilsche Krankheit):
 
Die Leptospirose ist eine bakterielle Infektionskrankheit und kann sowohl Tiere als auch Menschen betreffen. Die Leptospiren werden mit dem Harn ausgeschieden und sind besonders in feuchtem Boden und in Gewässern sehr lange lebensfähig. Ratten und Mäuse sind die größte Infektionsquelle. Der Hund muss gar nicht direkten Kontakt mit den Tieren haben, er kann sich auch anstecken, wenn er nur aus einer Pfütze Wasser trinkt. Die Leptospiren werden über die Schleimhäute des Verdauungstraktes aufgenommen. Ein bis zwei Wochen nach der Infektion kommt es zu plötzlichen Schwächeanfällen, Futterverweigerung, Erbrechen und Fieber. Weitere Anzeichen sind Atembeschwerden und großer Durst, dadurch entsprechend häufiger Harnabsatz. Auch dieser Krankheitsverlauf endet häufig tödlich. Das Überstehen dieser Krankheit bedeutet, dass der Hund meist chronische Leber- und Nierenschäden zurückbehält. Hier ist die jährliche Impfung ganz besonders wichtig, weil sie nicht nur den Hund, sondern auch die Menschen, die mit ihm zusammen leben, vor einer durch den Hund übertragenen Leptospiren-Infektion schützt.
 
Zwingerhusten (Virushusten):
 
Nicht nur Hunde, welche im Zwinger gehalten werden, sondern auch im Haus lebende Hunde können an Zwingerhusten erkranken. Eine ganze Reihe verschiedener Viren und Bakterien können die Ursache dieser Erkrankung der Luftröhre und der Bronchien sein. Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion von Hund zu Hund und schlagartig sind die meisten Tiere einer Hundegemeinschaft, z.B. in einer Tierpension oder im Tierheim oder auf einer Hundeausstellung, erkrankt. Krankheitszeichen sind anfallartiger, trockener Husten, begleitet von klarem Nasenausfluss und einer Mandelentzündung. Die erkrankten Hunde brauchen viel Ruhe und sollten von anderen Hunden getrennt werden. Nach ein bis zwei Wochen kommt es meist zur Ausheilung.
 
Tollwut:
 
Eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier ist die Tollwut. Es ist zwar gelungen, diese bis heute unheilbare Krankheit einzudämmen, sie kommt aber immer noch gebietsweise vor. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deswegen so gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt. Der typische Krankheitsverlauf der Tollwut besteht aus drei Stadien. Das erste Anzeichen ist oft eine Verhaltensänderung, z.B. geht die natürliche Scheu vor dem Menschen verloren. Im weiteren Verlauf kommt es zu Erregungszuständen, dies ist das Exitationsstadium, und schließlich kurz vor dem Tod kann es zu Lähmungen kommen, dies ist das Paralysestadium. Der Umgang mit tollwutinfizierten Tieren ist in jedem Fall zu vermeiden. Die einzige Maßnahme, die unseren Hund vor einer Tollwuterkrankung sicher schützt, ist die vorbeugende Impfung.
 
Lebensgefährlichen Infektionskrankheiten kann man am sichersten durch die Schutzimpfung vorbeugen. Durch die Impfung wird der Hund immun. Die jährliche Wiederholungsimpfung ist heute durch neue Impfstoffentwicklungen sehr einfach geworden.
 
Dringend empfehlenswert ist die Grundimmunisierung:
 
  • ab der 6. Lebenswoche: Parvoviroseimpfung, mit speziellem Welpenimpfstoff
 
  • ab der 9. Lebenswoche: 7fach-Impfung gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Virushusten und Leptospirose
 
  • ab der 12. Lebenswoche: Tollwutimpfung und Wiederholung der 7fach-Impfung
 
Abweichungen einer optimalen Krankheitsverhütung sind im Einzelfall immer wieder gegeben und sollten deswegen unbedingt beim Tierarzt abgeklärt werden.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Schokolade für Hunde
 
Im Kakao (und damit auch in der Schokolade) ist Theobromin enthalten. Theobromin gehört zur Gruppe der Methylxanthine und gilt als deren am wenigsten giftiger Vertreter. Da Theobromin beim Hund hauptsächlich zu 3-Metylxanthin metabolisiert wird, ist es möglich, dass dieser Metabolit für eine im Zuge der Vergiftung entstehende Kardiomyopathie (Dysfunktion des Herzmuskels mit unklarer Ursache) mitverantwortlich ist. Die tödliche Dosis reinen Theobromins liegt bei 100 mg/kg Körpergewicht (Zum Vergleich: In einer Tafel Zartbitterschokolade findet sich ungefähr die dreifache Menge).
 
Vier bis fünf Stunden nach der Aufnahme treten bei einer akuten Vergiftung Symptome wie Nervosität, erhöhte Atem- und Herzfrequenz gefolgt von Krämpfen und Kollaps, auf.
 
Ein Gegenmittel gibt es nicht. Es wird empfohlen, Erbrechen auszulösen und im Magen verbliebene Reste mit Aktivkohle zu binden. Krampfanfälle werden vom Tierarzt mit Diazepam, Phenobarbital oder Phenitoin behandelt. In schweren Fällen ist die Behandlung noch weitreichender.
 
 
Quelle: Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Uni Zürich
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Erste Hilfe:
 
Zur Aufbewahrung der zur Ersten Hilfe notwendigen wichtigen Utensilien eignen sich z.B. alte (abgelaufene) KFZ 1 Hilfe Kästen oder andre Wasserdichte Behälter.
 
In dieses Behältnis gehören:
 
  • Pinzette
 
  • Schere
 
  • Zeckenzange
 
  • Fieberthermometer (eletronisch, kein Quecksilberthermometer!)
 
  • Mullbinden
 
  • Tupfer
 
  • Verbandwatte
 
  • Pflaster
 
  • elastische, selbstklebende Binde
 
  • Desinfektionsmittel
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gifte (Vorkommen, Symptome, Therapien)
 
 
Gift
enthalten in
Symptome
Maßnahmen
             
             
Alkohol  
durch verantwortungslose Menschen
  schwankender Gang, Depressionen, Erbrechen, Kreislauf-Kollaps  
viel Wasser trinken lassen, Wärmeerhaltung, Tierarzt
             
Arsen (Insektizide, Herbizide)   direktes Fressen von behandelten Pflanzen oder Ablecken des kontaminierten Fells   starker Speichelfluß, Durst, Erbrechen, flüssiger blutiger Stuhl, starke Schmerzen, Kollaps, Tod   Erbrechen einleiten, Tierarzt, Antidot
             
Aspirin   Schmerzmittel in falscher Dosis   Depression, Appetitlosigkeit, blasses Zahnfleisch, Erbrechen (evtl. mit Blut), schwankender Gang, Kollaps   Erbrechen einleiten, Backpulvergabe (Sodiumkarbonat), Tierarzt
             
Barbiturate, Sedativa, Antidepressiva   Schlaftabletten, Valium   Depression, Schwanken, Kollaps, Koma, Tod   Erbrechen, Tierarzt
             
Benzinhexachloride (Lindan, Chloran, Aldrin, Dieldrin)   unverdünnte insektizide Hundeshampoos   starke Erregung, Unruhe, Schwanken, Krämpfe, Koma, Tod   mit Seife und viel Wasser kräftig waschen und spülen
             
Blausäuregifte, Phophorsäureester (z.B. E 605, Metasyntox)   Insektizide   Krämpfe, Lähmungen, Atemnot, Tod, Starker Speichelfluss, blauer schaumiger Speichel, Gift stinkt stark   nicht ohne Hilfsmittel anfassen oder beatmen, da das Gift über die Haut übertragen wird! Sofort zum Tierarzt, Antidot: Atropin
             
Blei   alte Fassadenfarbe, verseuchter Boden, Aufnahme durch Lecken, sehr langsame Vergiftung   Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Anämie, Durchfall, Übererregbarkeit, Zuckungen, Depressionen   schleichende Vergiftung, meist nur durch Blut- und Urintest nachweisbar, Behandlung der einzelnen Symptome, Antidot durch Tierarzt
             
Chlor   Swimmingpool-Reiniger, gechlortes Wasser ist ungiftig   rote tränende Augen, starker Speichelfluß, Eiterbildung und rötliche Verfärbung im Fang und auf der Zunge, Erbrechen, Durchfall   Augen und Fang stark spülen, viel zu trinken geben, Tierarzt
             
Frostschutzmittel (Ethylenclycol)   Autokühler (Hunde mögen den Geschmack)   Schwanken, Erbrechen, Depression, Krämpfe, Koma   Erbrechen einleiten, Tierarzt, Antidot: Ethylakohol
             
Kerosen   Heizöl, Reinigungsmittel   rote entzündete Augen, Erbrechen, Durchfall, evtl. Krämpfe, Entzündungen und kleine Geschwüre auf der Zunge   Fell mit Seife und Wasser kräftig waschen, je nach Hundegröße 20 - 30 ml Olivenöl geben, Tierarzt
             
Kohlenmonoxid   Auspuffgase   Atemnot, Müdigkeit, Schwanken, Zahnfleisch und Augen auffallend rot   frische Luft, bei Atemstillstand beatmen, Tierarzt, Antidot
             
Metaldehyde   Schneckengift (Hunde mögen den Geschmack)   Zittern, Speichelbildung, Durchfall, Schwanken, Krämpfe   Erbrechen einleiten, Tierarzt (gute Chancen)
             
Paracetamol   Human-Schmerzmittel (nicht für Hunde)   nach Tagen: Lethargie, Verfärbung des Zahnfleisches von blaß über gelb zu blau, Atemnot, Anschwellen von Gesicht und Lefzen   sofort nach Giftaufnahme Erbrechen einleiten
             
Säuren   Batterien   Verätzungen von Haut und Fang, Erbrechen mit Blut, Schock   äußerlich: reichlich waschen und spülen, innerlich: NICHT erbrechen lassen, Backpulver in Wasser verabreichen, reichlich trinken lassen
             
Srychnin   Rattengift   Zuckungen, Ruhelosigkeit, Starre, Krämpfe, Koma, Kopf und Hals gekrümmt, Glieder steif ausgestreckt, Krämpfe dauern immer länger an, Tod   sofort Erbrechen einleiten, Tierarzt, Nachweis durch Mageninhalt
             
Terpentin   Farbentferner (darf nicht auf die Haut gegeben werden)   entzündete Haut, Lecken, Erbrechen, Durchfall, Ruhelosigkeit, Übererregbarkeit, Koma   waschen und spülen, Tierarzt
             
Thallium   Rattengift, Ameisengift   Rötung der Haut, Haarverlust (beginnend an Ohren und Lefzen), Gewichtsverlust, Erbrechen, Durchfall, Zuckungen   Erbrechen einleiten, Tierarzt, Nachweis im Urin
             
Warfarin   Rattengift   Lethargie, blasses Zahnfleisch mit Blutungen, Kollaps, Tod   Erbrechen einleiten, Tierarzt, Antidot (gute Chancen)
             
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mittelmeerkrankheiten
 
 
Wir möchten uns bei Frau Dr. Silvia Knof
für die freundliche Unterstützung bedanken.
 
„Fährt Fiffi mit in den Urlaub, bleibt er bei Oma oder vertreibt er sich die Zeit in der Hundepension?“
 
Immer häufiger darf dann der Hund mit auf die Reise in den Süden. Unterschätzt wird hierbei allerdings, dass es in Regionen mit mediterranem Klima Erkrankungen gibt, mit denen sich Ihr Tier infizieren kann. Auffällig ist, dass der Informationsstand der Tierbesitzer über diese durchaus unerfreulichen Urlaubsmitbringsel oft zu gering ist.
Hinzu kommt, dass es bei dem mittlerweile auch bei uns in Deutschland sehr milden Klima Mücken und Zecken und durch sie übertragene Erreger gibt, die es bei uns vor einigen Jahren noch nicht gab
 
Unser Ziel ist es, Sie über die Gefahren dieser parasitären Reiseerkrankungen zu informieren und Ihnen die Möglichkeit zu geben, die Gesundheit Ihres vierbeinigen Freundes optimal zu schützen. Unerkannt und unbehandelt können Reisekrankheiten schwere Symptome verursachen oder häufig sogar tödlich verlaufen. Bitte bedenken Sie auch, dass aus südlichen Ländern mit nach Hause gebrachte Hunde diesem Infektionsrisiko besonders ausgesetzt waren.
 
Im Folgenden möchten wir Ihnen ein Bild über die häufigsten Erreger der Reisekrankheiten, deren regionale Ausbreitung in südlichen Ländern, die Überträger und das Aussehen der Erkrankungen geben.
Die Darstellung von Prophylaxe, Diagnostik und Therapie würde hier sicherlich den Rahmen sprengen, sodaß wir dies gerne Ihrem Haustierarzt überlassen möchten.
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Babesiose (Piroplasmose)
 
Babesien sind Einzeller, die durch den Stich der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und der braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) übertragen werden. Sie vermehren sich in den roten Blutkörperchen und zerstören diese dabei. Etwa fünf Tage bis vier Wochen nach der Infektion können bei dieser auch als „Hunde-Malaria“ bezeichneten Erkrankung Krankheitssymptome wie Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust und Vergrößerung der Lymphknoten beobachtet werden. Es kommt zu Blutarmut, oft zur Gelbsucht und dem Tierbesitzer kann eine dunkle Färbung des Urins auffallen, bedingt durch den Abbau des roten Blutfarbstoffes.
Eine Gefahr für den Menschen geht von den bekannten europäischen Erregern der Hunde-Babesiose nicht aus.
 
Vorkommen der Babesien:
alle europäisch-mediterranen Länder, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen, Tschechien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Schweiz, Portugal, Niederlande und auch mittlerweile Deutschland.
 
 
Dermacentor reticulatus (Weibchen)
 
Dermacentor reticulatus (Männchen)
 
 
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
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Leishmaniose
 
Bei Leishmanien (Leishmania infantum) handelt es sich ebenfalls um Einzeller. Auf Mensch, Hund und auch andere Säugetiere werden diese Parasiten durch den Stich von ausschließlich weiblichen Sandmücken übertragen, insbesondere durch die Gattung Phlebotomus perniciosus, ariasi und neglectus. Durch die Leishmaniose können Organschäden an Knochenmark, Nieren, Milz und Leber entstehen. Erst Wochen und Monate nach der Ansteckung im Urlaub treten Krankheitsanzeichen auf. Die Symptome sind vielfältig: immer wiederkehrendes, therapieresistentes Fieber, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Durchfall und Erbrechen, allgemeine Schwäche, Schwellung der Lymphknoten und Augensymptome. Haarausfall und Hautveränderungen mit Ekzemen und Entzündungen, Schuppenbildung und kleieartigen Belägen an Ohrrändern, Nasenrücken, Pfoten und anderen Körperpartien, die schwer oder gar nicht heilen, weisen auf ein fortgeschrittenes Stadium der Organleishmaniose hin.
 
 
Phlebotomus mascittii
 
In Deutschland erkrankte Hunde haben sich meist im Mittelmeerraum infiziert (Frankreich, Italien, Griechenland; Portugal, Spanien). Auch alle Länder Nordafrikas sind Endemiegebiete.
 
Als Zoonose kann die Leishmaniose durch den Stich der Sandmücke auch auf den Menschen übertragen werden. Ein Risiko, als Mensch zu erkranken, besteht bei immunsuppimierten Erwachsenen und bei Kindern unter fünf Jahren. Schmierinfektionen durch Wundsekret infizierter Hunde wird befürchtet und diskutiert, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden, ebenso die Übertragung einer Leishmaniose von Hund zu Mensch durch Bissverletzungen, Speichel oder Blut. Die Übertragung in der Schwangerschaft von Mutter zum Embryo allerdings wird in der Fachliteratur bestätigt.
 
 
An Leishmaniose erkrankter Hund
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Ehrlichiose
 
Ehrlichien (Ehrlichia canis) gehören zu den Rickettsien und sind folglich als Bakterien einzuordnen. Nach Übertragung der Ehrlichien durch den Stich der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus Abb. s.o.) parasitieren sie intrazellulär in Monozyten (weisse Blutkörperchen). Die Inkubationszeit beträgt 8 - 20 Tage. In der darauf folgenden akuten Phase der Erkrankung erscheinen die Symptome eher unspezifisch: wiederkehrendes Fieber, Schlappheit, Schwäche, Appetitlosigkeit, ggf. stellt der Tierarzt eine Vergrößerung der Milz fest. In den meisten Fällen kann das Immunsystem des Hundes den Erreger nicht ausmerzen und es folgt das zweite, sich oft über Jahre ausdehnende Stadium der Erkrankung. In dieser Phase kann hohes Fieber und eine Vergrößerung der Lymphknoten beobachtet werden. Eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozyten) führt zur Blutungsneigung, die Auslöser für Nasenbluten, Blut in Kot und Urin, Blutungen in Haut, Schleimhäute und Gelenke sowie für Auswurf von blutigem Sekret beim Husten sein kann. Oft liegt ein Auslandsaufenthalt schon Jahre zurück bis diese Symptome des chronischen Stadiums der Ehrlichiose auftreten. Bleibt die Erkrankung dann unbehandelt, kann sie durch die fortschreitende Blutungsneigung tödlich verlaufen.
 
Als infektionsgefährdet sind alle Hunde einzustufen, die aus Mittelmeerländern bis hinauf nach Rumänien, Ungarn und Zentralfrankreich sowie Portugal mitgebracht werden oder dort im Urlaub waren.
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Anaplasmose (Granulozytäre Ehrlichiose)
 
Anaplasmen (Anaplasma phagozytophilum) sind Bakterien, die durch den Stich des Holzbockes (Ixodes ricinus) übertragen werden. Sie befallen eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen als Ehrlichia canis, nämlich die Granulozyten. Die Inkubationszeit ist nicht bekannt. Die Krankheitssymptome sind der oben genannten Ehrlichiose sehr ähnlich, hinzu kommen können Lahmheiten und Gelenkentzündungen und zentralnervöse Störungen durch Blutungen im Gehirn. Allerdings kann die Erkrankung auch sehr unauffällig lediglich mit Fieber einhergehen und manche Hunde können den Erreger gar völlig ausmerzen.
 
Verbreitet ist die Anaplasmose in Schweden, Dänemark, Norwegen, England, Deutschland, Holland, Polen, Ungarn, Österreich, Schweiz, Tschechische Republik, Slowenien, Kroatien, Bulgarien, Frankreich, Nordspanien und Norditalien.
 
 
Iodes ricinus (Holzbock)
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Borreliose
 
Die Borreliose, auch Lyme-Disease oder Lyme-Borreliose genannt, ist seit 25 Jahren bekannt und trat vor ca. 20 Jahren erstmals auch in Deutschland auf. Sie wird von einer Gruppe von Borrelien hervorgerufen, von welchen in Europa insbesondere Borrelia afzelii und Borrelia garinii, seltener auch Borrelia burgdorferi die sich immer weiter ausbreitende und ernst zu nehmende Erkrankung auslösen. Der Überträger der Borreliose ist bei Mensch und Hund der Holzbock (Ixodes ricinus Abb. s.o.). 24 bis 48 Stunden nach Ansaugen der Zecke erfolgt die Borrelien-Übertragung über die Haut in den Körper des Wirtes. In der Anfangsphase der Erkrankung, die mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Apathie und Appetitlosigkeit einhergeht, wird eine Borreliose als Krankheitsursache oft nicht in Betracht gezogen. Erst lange Zeit später erfolgen Krankheitsschübe mit wechselnden und immer wiederkehrenden Lahmheiten aufgrund von Gelenkschwellungen und -entzündungen. Im Laufe der Zeit führt dies zu chronischen Gelenkschäden und zur Beeinträchtigung der Nieren- und Herzfunktion.
 
Verbreitet ist die Borreliose in ganz Europa.
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Hepatozoonose
 
Der Erreger ist Hepatozoon canis, ein Einzeller, und gehört zu den Kokzidien. Der Überträger der Hepatozoonose ist die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus Abb. s.o.). Die Infektion wird hier allerdings nicht durch den Stich der Zecke ausgelöst - sie entsteht durch das Abschlucken der gesamten Zecke und gelangt auf diesem Wege in den Darm des Hundes. Hier beginnt der Entwicklungszyklus der Hepatozoen. Im Verlauf der Erkrankung erreichen sie über das Blut den gesamten Organismus und schädigen Milz, Leber, Nieren, Knochenmark, Lymphknoten und weisse Blutkörperchen (Leukozyten). Die Symptome und deren Intensität sind vielgestaltig. In vielen Fällen sind Krankheitsanzeichen nicht wahrnehmbar. Es kann aber auch zu Fieber, Lymphknotenschwellungen, Appetitlosigkeit und Abmagerung, Nasen- und Augenausfluss, Blutarmut, Brechdurchfällen, steifen Gang durch Muskelschwäche und Knochenschäden kommen. Im schlimmsten Fall kann der Hund an den Folgen von Organschäden sterben.
 
Die Hepatozoonose ist insbesondere in Portugal, Südspanien und auf den Kanarischen Inseln verbreitet. Das Vorkommen in Griechenland, Frankreich und Spanien ist seltener.
Es wird angenommen, dass die Verbreitung des Erregers aus Afrika über den Seeweg in die Mittelmeerländer erfolgt.
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Dirofilariose
 
Die Dirofilariose hat zwei Erscheinungsformen:
 
  • die kardiovaskuläre Form, auch Herzwurmkrankheit genannt, wird hervorgerufen durch den Erreger Dirofilaria immitis
 
  • die kutane oder Hautform der Dirofilariose, bei welcher der Erreger (Dirofilaria repens) im Unterhautgewebe lebt.
 
Interessant ist hier insbesondere die Herzwurmkrankheit. Stechmücken sind die Überträger von fortgeschrittenen Larvenstadien der Herzwürmer auf den Hund. Während ihrer weiteren Entwicklung wandern die Herzwurmlarven von der Haut über die Muskulatur zu Vorderbauch, Brusthöhle, Nacken, Vordergliedmaßen und Kopf und dringen von hier in große Blutgefäße und das Herz des Hundes ein, wachsen zum fertigen Herzwurm heran und leben und vermehren sich hier. Die Inkubationszeit beträgt oft mehr als ein halbes Jahr. Erste Krankheitsanzeichen treten dementsprechend auch erst Monate nach der Infektion auf. Sie sind abhängig von der Anzahl erwachsener Herzwürmer und deren Lokalisation. Je nach Verstopfungsgrad und Einschränkung der Funktion von Herz und Blutgefäßen kommt es zu Atemnot, chronischem Husten, Abnahme des Körpergewichts, Leistungsschwäche und Blutarmut, Leber- und Nierenschäden und Schock.
 
Dirofilariosegefährdet ist der gesamte Mittelmeerraum, Südeuropa und Nordafrika.
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Sicherlich denken Sie nun nach dieser Lektüre über neue Reiseziele nach. Oder über Urlaub auf Balkonien. Möglicherweise wäre ja auch ein Hunde-Sitter nicht schlecht...
 
Wenn Sie Ihren Hund möglichst umfassend schützen möchten, ist unser Rat, ihn erst gar nicht in die besagten Risikoländer mitzunehmen. Sicherlich gibt es Medikamente, die Sie vor, während und nach dem Urlaub verabreichen können. Hierbei soll in erster Linie zunächst einmal vor dem Befall mit blutsaugenden Parasiten geschützt werden. Es gibt Stoffe mit abschreckender Wirkung und solche, die Zecken abtöten, bevor diese den Erreger auf den Hund übertragen können. Im Weiteren finden Präparate Anwendung, die ähnlich der Malariaprophylaxe beim Menschen eingesetzt und auch als Therapie nach einer Infektion mit bestimmten Erregern genutzt werden.
 
Aber es bleibt zu sagen:
einen absoluten Schutz gegen diese gefährlichen parasitären Infektionserkrankungen gibt es (noch) nicht!
 
Mittlerweile besteht die Möglichkeit, daß Ihr Hund vor Dirofilariose (Herzwürmern) durch Stronghold R vorbeugend geschützt werden kann!
 
Ebenso kann man durch Impfung mit Pirodog R (nur in Mittelmeerländern und Luxemburg erhältlich;*wir sind gerne bei der Vermittlung behilflich!) seinen Hund vor der gefährlichen Babesiose (Piroplasmose) schützen!
 
*Wichtiger Hinnweis:
Nicht über die Tierartzpraxis von Frau Dr.Knof zur erfragen sondern über uns!!!

 
mit freundlicher Genehmigung von:
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Magendrehung
 
  • – mein schlimmster Albtraum
 
 
Wir möchten uns bei Frau Karch-Kohle
für die freundliche Unterstützung bedanken..
 
von Jo Ann Redditt, Quelle: Barker März/April 1998
 
Fall 1
 
Es war so gegen 8 Uhr und ich habe gleich nach dem Aufstehen alle Hunde gefüttert. Ark Kee wollte sein gewöhnliches Fressen nicht und klaute stattdessen das seines Bruders, Hüttenkäse mit Reis. Jetzt knapp 15 Minuten später, hörte ich ihn an der Vordertür jammern als er versuchte sein Frühstück zu erbrechen. Wie ich das hörte, griff ich automatisch zu einer Zeitung, die ich ihm unters Maul schieben wollte, um nicht noch mehr Flecken auf den Teppich zu bekommen. Doch soweit kam ich gar nicht, denn als ich Ark Kee sah, wußte ich daß er nicht an einer einfachen Magenverstimmung litt. Sein Bauch war aufgebläht, er bemühte sich vergeblich zu erbrechen. Ich wußte sofort aus früheren Erfahrungen, daß Ark Kee an einer Magendrehung litt.
 
Als erstes rief ich in der Praxis meines Tierarztes an und sagte Bescheid, daß ich mit einem Hund mit akuter Magendrehung unterwegs sei. Es war natürlich noch kein Arzt da, doch wir vereinbarten, den Nächstgelegenen zu holen und uns in der Praxis zu treffen. Ich war noch nicht angezogen, warf mir also meinen Mantel über, sperrte die restlichen Hunde in ihre Zwinger und eilte zum Auto. Für solche Notfälle habe ich gewöhnlich eine Transportkiste im Auto, in die ich ihn behutsam hineinlegte; während der ganzen Zeit betete ich , daß wir es rechtzeitig schaffen würden ihm zu helfen.
 
Die Praxis meines Tierarzt liegt ca. 10 Minuten weg, wir trafen dort um 8:20 Uhr ein. Diese Fahrt kam mir nur zu bekannt vor....ja, ich habe das schon mitgemacht. Bereits zum dritten Mal hörte ich einen meiner Hunde vor Schmerzen wimmern, während ich versuchte, beruhigend auf ihn einzureden und ihm zu versichern, daß ich mich beeile und wir alles tun werden um ihm die Schmerzen zu nehmen.
Ich parkte, trug Ark Kee hinein und erklärte an der Aufnahme, daß ich unbedingt einen Arzt brauche. "Es ist noch keiner da!" kam die Antwort. Ein Helfer meinte, er bringe Ark Kee in einen Käfig und ein Tierarzt kümmere sich gleich nach seinem Eintreffen um ihn. Ich fühlte meinen Zorn aufsteigen und sagte: "Nein, sie werden ihn nicht in einen Käfig bringen! Können sie nicht sehen, daß er Schmerzen hat? Wie schnell wird der Tierarzt hier sein". "Sie ist unterwegs. Sie können wieder kommen und bei ihm bleiben wenn sie möchten."
 
Ark Kee stand da, sein Leib war stark angeschwollen, wie bei einer trächtigen Hündin, die seit Wochen überfällig ist; er jammerte als wollte er sagen "Mach doch was!". Das einzige, was ich tun konnte, war seinen Bauch reiben und ihm beruhigend zureden. Ich ließ den Helfer wissen "wenn Dr. Froeling nicht in 10 Minuten hier ist, holen sie bitte die längste Kanüle die sie finden können!". Er schaute mich an und sagte "er wird schon nicht sterben!". Ich fragte "Haben sie je eine Magendrehung miterlebt?" Er verneint. "Also falls sie das hätten, wüßten sie, daß er sehr wohl sterben kann....auf sehr schmerzhafte Weise."
Der Helfer konnte wirklich von Glück sagen, daß Dr. Froeling gerade hereinkam. Sie brauchte Ark Kee nur anzusehen und wußte, daß er sofort operiert werden mußte. Ich umarmte ihn vorsichtig und die Tierärztin sagte, sie würde mich gleich nach dem Eingriff anrufen. Ich fuhr nach Hause, wartete und betete. Ungefähr eineinhalb Stunden später rief Dr. Froeling an um mir mitzuteilen, daß Ark Kee den Eingriff überstanden hatte, doch leider 30 Minuten nachdem sie den Schnitt zugenäht hatte, gestorben war.
Sie sagte, daß nicht nur der Magen sondern auch schon der Darm mit Schaum gefüllt und angeschwollen war. Der Verdauungstrakt war von der Blutversorgung abgeschnitten, es war unmöglich den Darm zu reinigen und wieder in die normale Form zu bringen.
Fall 2
 
Ark Kee war der Letzte aus einem Wurf von vier Welpen, der im Alter von neun Jahren eine Magendrehung hatte. "Daci", seine Schwester war die erste. Sie bekam mit zwei Jahren eine Magendrehung nach der Narkose für eine Röntgenaufnahme der Hüfte. Ihre Besitzer waren auf dem Heimweg von der Virginia Uniklinik als sie die Magendrehung bemerkten. Sie drehten sofort um und brachten sie zurück; sie bekam eine Notoperation und überlebte den Eingriff. Ich habe sie seit langem aus den Augen verloren, weiß also nicht ob sie je wieder eine Magendrehung hatte.
 
Fall 3
 
Angus (6 Jahre) war der Erste des Wurfs, der auch starb. Die Geschichte ist im wesentlichen die Gleiche, nur daß er die Magendrehung nach seiner Abendmahlzeit bekam. Ich rief unseren Tierarzt, Dr. Raymond van Lienden an. Er war so nett, in die Praxis zurückzukommen und traf mich in seiner Klinik. Angus war bereits im Schockzustand, wir konnten ihn nicht mehr operieren, er wurde aus Barmherzigkeit eingeschläfert.
 
Fall 4
 
Mit Asia, acht Jahre, war es fast das Gleiche, wir wollten so gegen 23 Uhr schlafen gehen und ich ließ die Hunde noch ein letztes Mal raus, als ich merkte, daß sie nicht gehen wollte. Ich ging zu ihr, sprach mit ihr und merkte, daß sie Fieber hatte. Da fiel mir auf, daß ihr Bauch leicht angeschwollen war. Da ich schon vorher mit Magendrehungen zu tun hatte, verlor ich keine Zeit in die Notfallklinik (20 Minuten entfernt) zu fahren. Als wir dort ankamen, war ihr Bauch völlig aufgegast. Die Notärztin sagte, daß sie in einen Schock gefallen sei und sie dekompressiert werden müßte; operieren könnte sie erst, wenn sich der Schockzustand gebessert hat; ich solle doch nach Hause gehen, sie würde sich telefonisch bei mir melden. Gegen 2 Uhr morgens klingelte das Telefon. Die Tierärztin berichtet mir, daß es nicht möglich war, sie aus dem Schockzustand zurückzuholen und daß Asia’s Bauch noch einmal aufgaste. Wir taten, was wir für das Beste für Asia hielten und ließen sie einschläfern.
Fall 5
 
Viele Jahre später, als ihr Vater Down-Homes Prophet sein 17. Lebensjahr erreicht hatte, dachten wir, die Gefahr sei gebannt, ihn auf die gleiche Weise zu verlieren wie seine Welpen, doch weit gefehlt. Einen Monat später, im Oktober, gaste er gegen Mittag auf. Und wieder fuhr ich auf dem schnellsten Weg zu Dr. van Lienden , dieses mal mit ihm. Er dekompressierte ihn, indem er eine sehr lange Kanüle direkt in den Magen stach, er konnte keinen Schlauch mehr hinunter in den Magen führen, da er sich bereits gedreht hatte. Er erlaubt mir, bei der Behandlung immer dabei zu sein; es hilft meine Hunde zu beruhigen (und für mich ist es lehrreich, bei der Behandlung zuzuschauen). Als er die Kanüle hinein stach, konnte ich hören wie die Luft entwich, fast wie bei einem kaputten Reifen. Wir wollten an einem 17 jährigen Hund keine Operation mehr riskieren, deshalb gab er Prophet ein Beruhigungsmittel und riet mir, ihn mit nach Hause zu nehmen und ganz genau zu beobachten. Ich mußte ihm weiter Beruhigungsmittel geben, doch falls er noch einmal aufgast, hätten wir keine andere Wahl als ihn einschläfern zu lassen. Er schlief den Rest des Nachmittags über ruhig, die Nacht verbrachte ich auf dem Sofa neben ihm. Um 2 Uhr morgens hörte ich ihn leise stöhnen und als ich zu ihm hinunter schaute, sah ich, daß er schon wieder aufgegast war. Unter Tränen trug ich all seine 75 Pfund zum Auto und fuhr zur Nottierärztin. Sie wollte mir Schuldgefühle einreden weil ich nicht zuließ, daß sie an diesem 17 jährigen Hund eine Notoperation vornahm; doch ich versuchte ihr ruhig zu erklären, daß ich das schon zu viele Male durchgemacht hätte und daß ich nicht bereit sei dieses charaktervolle Tier noch weiteren Schmerzen auszusetzen und ihm seine Würde zu nehmen. So wurde Prophet wie seine Nachkömmlinge sanft in einen tiefen Schlaf versetzt, aus dem es kein Zurück mehr gibt.
 
Ich habe jeden einzelnen diese fünf Fälle von Magendrehungen, die ich persönlich miterlebt habe, geschildert, um die verschiedenen Abläufe darzustellen und um viele Gerüchte, die sich um die Magendrehung herum scharen zu zerstreuen. Als erstes, in vielen Artikeln über Magendrehungen lesen Sie, daß sie gewöhnlich auftritt: 1. Am späten Abend; 2. nach einer großen Mahlzeit; 3. nach dem Rumtollen oder irgendeiner Art von Stress; 4. bei großen Hunden mit tiefer Brust. Einige dieser Behauptungen mögen stimmen aber es gibt noch viel mehr über die Magendrehungen zu wissen. Meiner Erfahrung nach kann sie zu jeder Tageszeit auftreten und nicht zwangsläufig nach einer großen Mahlzeit. (Wenn Sie sich erinnern Ark Kee aß nur wenig Hüttenkäse und Reis). Lassen Sie Ihre(n) Hund(e) nach dem Fressen für mindestens zwei Stunden nicht unbeaufsichtigt.
 
Fall 6
 
Eines der Gerüchte über Magendrehungen besagt, daß sie nie bei Welpen auftritt. Doch es ist sehr wohl möglich und kommt auch vor.
 
Fall 7
 
Eine liebe Freundin von mir rief spät abends an und teilte mir mit, daß ihr Hund Ping aufgegast war. Ich riet ihr, ihren Tierarzt anzurufen. Sie konnte ihren Haustierarzt nicht erreichen, sondern wurde mit dem Bereitschaftsarzt verbunden; der meinte sie solle sich keine Sorgen machen, Shar-Pei bekommen keine Magendrehungen. Ich werde nie erfahren wie Ping bis zum nächsten Morgen durchhielt; sie brachte ihn dann zu ihrem Tierarzt. Er intubierte Ping, um das überschüssige Gas herauszulassen und er schien sich stabilisiert zu haben. Im Lauf des Tages sagte die Tierärztin, sie könne ihn mit nach Hause nehmen; zur moralischen Unterstützung begleitete ich sie.
 
Wir legten Ping in seine Transportkiste, ungefähr auf halbem Weg heim sagte ich : " Arlene, dreh um und fahr zurück.... Ping ist schon wieder aufgegast." Dieses Mal hatte die Tierärztin keine andere Wahl als zu operieren, doch es war zu spät – Ping hat nicht überlebt. Es gibt einige allgemeine Hinweise bezüglich der Magendrehung, die ich auf Grund von eigenen Beobachtungen an unsere Leser weitergeben möchte – dabei handelt es sich ausschließlich um meine persönliche Meinung.
 
Ich glaube, einige Shar-Pei haben eine genetisch bedingte Veranlagung zur Magendrehung. Wie sonst könnte ein ganzer Wurf einschließlich dem Vater davon betroffen sein? Frühere Shar-Pei schienen häufiger an Magendrehungen zu erkranken, meine Theorie dazu: Da Magendrehungen anscheinend häufiger bei Hunden mit tiefer Brust vorkommen, vergleichen Sie doch mal einige der Shar-Pei von vor 10 - 15 Jahren mit den heutigen Züchtungen. Fällt Ihnen die Veränderung auf ? Prophet war ein Direktimport aus Hong Kong, genau wie die Mutter seines Wurfes. Beide waren große Hunde mit tiefer Brust, genau wie alle vier seiner Nachkommen. Die heutigen Shar-Pei schienen im allgemeinen kurzbeiniger, mit einer flacheren Brust und weniger Falten im Lendenbereich. Könnte das die mögliche Lösung sein ?
 
Gibt es Warnzeichen? Umsicht ist immer gut. Allerdings hatten alle meine Hunde hin und wieder leichte Verdauungsstörungen und erbrachen des öfteren Verdauungssekret – manchmal war es nur die gelbe Flüssigkeit, bestehend aus den Magensäften, manchmal kam aber auch noch eine weiße, schaumige dickliche Masse dazu – laut Tierärzten füllt sich der Magen beim Aufgasen genau damit. In diesen Fällen konnten meine Hunde diese Mischung erbrechen und kamen ohne Aufgasen davon. Ich lernte, Medikamente wie Gas-X (oder irgend ein anderes Präparat, das Simethicon enthält) zur Hand zu haben. Das hilft, die Gasbläschen im Magen aufzulösen. Hat sich der Magen allerdings schon gedreht, können Sie kein Medikament mehr verabreichen. Die Symptome einer akuten Magendrehung sind: Unruhe – der Hund läuft hin und her, versucht sich hinzulegen um gleich wieder aufzustehen und wieder auf und ab zu laufen, vermehrter Speichelfluß; möglicherweise versucht er Gras zu fressen oder Haare oder Fussel vom Boden aufzulecken, übermäßiges Saufen; er hebt den Kopf und scheint Luft zu schlucken und natürlich jede Ausdehnung oder Schwellung im Bauchraum – ein ganz sicherer Hinweis.
 
Schließlich versucht der Hund zu erbrechen; ein gutes Zeichen, wenn es ihm gelingt. Das bedeutet, der Magen ist nicht abgeschnürt oder noch nicht gedreht; es bleibt Ihnen noch mehr Zeit bis zum Tierarzt. Versucht er jedoch zu erbrechen und es gelingt ihm nicht, ist der Hund wirklich in großer Not; die Zeit für eine Behandlung wird knapp. Als nächstes Stadium zeigt der Hund Symptome eines Schockzustands – blasser Kiefer, erhöhter Herzschlag, beschleunigte Atmung, kalte Gliedmaßen und Schwäche infolge der Stoffwechselstörungen. Durch das Anschwellen des Magens wird die Blutzufuhr in andere Teile des Körpers, wie Gliedmaßen, Herz, Gehirn, Milz u.s.w. unterbrochen. Der Schockzustand dient von Natur aus dazu, lebensnotwendige Organfunktionen zu erhalten, indem das Blut von den Nervenenden und dem Verdauungstrakt zu Gehirn, Herz und Lunge umgeleitet wird. Unbehandelt kann ein Schock sehr schnell lebensgefährlich werden. Die Schwellung im Bauchraum und die Schmerzen werden immer deutlicher, der Hund kann nicht einmal mehr stehen.
Unbehandelt führt die Magendrehung über einen nicht umkehrbaren Schock zum Tod; wie bei Asia und Ark Kee, obwohl ich mit ihnen binnen einer halben Stunde beim Arzt war. Gibt es spezielle Gründe, die Magendrehungen auslösen? Neben der erblichen Vorbelastung scheint Stress in einigen Fällen eine Rolle zu spielen. Ich habe von Shar-Pei gehört, die hatten eine Magendrehung während einer Hundeausstellung oder nachdem sie geworfen hatten; aber auch als Folge einer ärztlichen Behandlung, die eine Narkose erforderte, nach einem Angriff von einem anderen Hund oder auch nur, wenn sie während der Abwesenheit ihres Besitzers im Zwinger eingesperrt waren, u.s.w.
 
In manchen Fällen kann Stress sicher eine Rolle spielen, doch laut den Tierärzten eher als zeitlicher Auslöser wie als eigentliche Ursache. Manchmal tritt eine Magendrehung auch als Komplikation nach einer Narkose auf. Dr. Vidt berichtet von Fällen während der Genesungsphase eines an Aerophagie (=krankhaftes Luftschlucken) erkrankten Hundes oder durch übermäßiges Luftschlucken infolge der Aufregung während der Genesung. Er sagt, Tierärzte griffen oft zu Medikamenten, wie Atropine um den Speichelfluß zu vermindern; das kann die Funktion des Verdauungsapparates einschränken und zur Magendrehung beitragen, vielleicht haben Sie auch gelesen, daß Herumtoben und übermäßiges Saufen nach einer großen Mahlzeit als Auslöser einer Magendrehung genannt wurden. Diese Theorie wurde jedoch durch Studien zahlreicher Universitäten in Amerika widerlegt.
Sie kamen zu dem Schluß, daß die Ernährung – egal ob Dosen – oder Trockenfutter (auch eingeweicht) keinen Einfluß auf die Verdauungsvorgänge und das passieren der Nahrung in den Darm hat. Sie haben allerdings festgestellt, daß sehr nervöse Hunde und die, die ihr Wasser sehr schnell, anstelle langsam schlabbern, für eine Magendrehung anfälliger sind. Es gab tatsächlich zwischen April und August mehr Fälle; in der Jahreszeit also, in der die Hunde aktiver sind und mehr Wasser saufen.
 
Wie auch immer, sie empfehlen, Hunden anstelle einer einzigen Mahlzeit lieber zwei bis drei kleinere Rationen zu füttern. Es gibt jedoch auch die Theorie, daß das ständige Dehnen und Zusammenziehen des Magens, hervorgerufen durch die Gabe von Trockenfutter in Verbindung mit anschließender unbegrenzter Wasseraufnahme, eine Magendrehung auslösen kann. Weicht man Trockenfutter in Wasser ein, sieht man, wie es sich je nach Sorte mehr oder weniger vollsaugt und somit aufgeht. Passiert das im Magen, könnte es sein, daß das Dehnen und Zusammenziehen des Magens die Bänder, die ihn fixieren, überdehnt – manche glauben, dadurch werde einer Magendrehung Vorschub geleistet. Ich jedenfalls weiche Trockenfutter immer mindestens 20 bis 30 Minuten ein, bevor ich es füttere. Mir erscheint es durchaus sinnvoll, auch wenn die Universitäten das nicht für ausschlaggebend halten. Da Hunde nun mal auf allen Vieren laufen, wird der Magen gefördert, sich zu drehen. Würden sie wie wir aufrecht gehen, käme es wahrscheinlich kaum zu einer Magendrehung. Dr. Van Lienden jedoch sagt, es sei auch beim Menschen über Fälle von Magendrehungen berichtet worden.
Behandlung:
 
am besten schnellstmöglichst zu einem fachkundigen Tierarzt. Klären Sie mit Ihrem Tierarzt schon im Vorfeld ab, welche Möglichkeiten Sie im Fall einer Magendrehung haben. Geht das nicht , sollten Sie folgendes zur Hand haben:
 
  1. ein Medikament, das Simethicon enthält (z.B. Gas-X oder Phazyme)
  2. einen Plastikschlauch mit ca. ½ cm Durchmesser; er wird durch die Speiseröhre in den Magen geführt und dient dazu, ihn zu entleeren. ("intubieren" genannt). Sie sollten sich das von Ihrem Tierarzt erklären lassen.
 
Hat sich der Magen bereits gedreht, ist es natürlich nicht mehr möglich, den Schlauch einzuführen. Ihnen bleibt dann nur noch die Möglichkeit, mit einer langen Nadel etwas von dem Gas herauszulassen. Sie brauchen dazu eine 30 bis 40 cm lange Kanüle (und Alkohol zum Desinfizieren), die im Notfall direkt durch die Flanke des Hund in den Magen gestochen wird um den Luftdruck zu verringern.
 
Diese Maßnahme könnte die Zeit bis zum Tierarzt um eine Stunde verlängern. (Achten Sie darauf, daß die Kanüle steril ist um eine Bauchfellentzündung zu vermeiden). Das hört sich drastisch an, aber es könnte die einzige Maßnahme sein, ihrem Hund das Leben zu retten und Ihnen etwas Zeit zu verschaffen.
 
Dreht sich der Magen, verändert sich auch die Lage der Milz, die sich normalerweise auf der linken Körperseite befindet. Ihre Lage kann nun variieren und es ist möglich, daß Sie die Kanüle in die Milz stechen, was eine Zerreißungsblutung zu Folge hätte, in diesem Falle das kleinere Übel. Vielleicht finden Sie durch Abtasten des Bauchraums die richtige Stelle die Kanüle zu setzten.
Sie schreibt darin:
 
Vor mehr als 20 Jahren verlor ich meine erste Dogge durch Aufgasung/ Magendrehung. Das hat mein Leben und meine Haltung diesen Hunden gegenüber verändert. Mir ist klar geworden, daß sie äußerst zarte Wesen sind und jeden Tag mit ihnen ein Geschenk bedeutet. Ich habe gelernt, die Rasse an sich zu lieben, weil sie eben so zerbrechlich sind; es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Aufgasung und Magendrehung denke, vor allem wenn ich das Haus verlasse. Meine ganze Lebensplanung dreht sich um meine Hunde, ich würde nie ohne Notfallkoffer zu einer Ausstellung fahren. Ich rief "Nature’s Farmacy" an, um Informationen über deren Erste-Hilfe-Kästen zu bekommen.
 
Sie haben zweierlei Arten:
 
Die Standardversion beinhaltet einen Schlauch, eine Maulsperre (hält das Maul des Hundes offen, so daß Sie durch das Loch in diesem Klotz den Schlauch in die Speiseröhre einführen können, ohne gebissen zu werden), eine 30cm lange Kanüle und ein Handbuch mit Anleitung. 24.95$
 
Die De Luxe Ausgabe, bietet zusätzlich noch eine Flasche "Gas Away" (100% Simethicon), 60 Kohlekapseln und eine Tube "Fastrack Gel", wirksam zur Vorbeugung von Aufgasung. 42.75 $
 
Telefonnummer von Nature’s Famacy lautet: 001-800-733-498
 
Wenn Sie es rechtzeitig bis zum Tierarzt schaffen, wird er Ihnen wahrscheinlich eine Operation vorschlagen; das hängt allerdings davon ab, ob sich der Hund im Schockzustand befindet; dann nämlich muß er erst eine Infusion bekommen, die den Flüssigkeitsverlust auffüllt und den Elektrolythaushalt wieder ausgleicht. Ebenso wichtig ist das Verabreichen von Kortison und einem Antibiotikum.
Kortison hilft, den Schock zu beseitigen, ein Antbiotikum ist nötig, da sich möglicherweise bakterielle Gifte im Blut befinden und Stoffe aus dem Darm in den Bauchraum gelangt sein können. Ein EKG sollte gemacht werden um die Auswirkung der Magendrehung auf das Herz einschätzen zu können. Wenn der Hund stabil ist, kann eine große Bauchoperation durchgeführt werden. Die Milz kann entfernt werden (Hunde können ohne Komplikationen ohne Milz leben), der Magen wird wieder aufgedreht und gesäubert, der Magenausgang geöffnet; die Magenwand wird an die Bauchdecke angeheftet, um einer erneuten Drehung vorzubeugen.
 
Man nennt diesen Vorgang Gastropexie, Christine Wilford, D.V.M., berichtet in der AKC Gazette über eine Operationstechnik bei Magendrehung, entwickelt von Dr. Andrea Meyer-Lindenberg von der Schule für Tiermedizin in Hannover. Eine Gruppe von Hunden, die wegen Magendrehung behandelt wurden, wurden einer schnellen Operationsmethode unterzogen, die den Magen sicher hält und das Risiko einer erneuten Drehung von 75,8 % auf 6,6% senkt.
Diese dramatische Verbesserung entstand, weil die Unterseite des Magens in den Bauchschnitt mit eingenäht wird – ähnlich, als wenn sich Ihr Hemd im Reißverschluß Ihrer Jacke verhakt. Bisherige Methoden umfassen das Anheften des Magens an anderer Stellen im Bauchraum – Vorgehensweisen, die schwierig und zeitaufwendig sein können. Da der Zustand der Patienten bedenklich ist, ist die verkürzte Zeit in Narkose fürs Überleben von Bedeutung.
 
Die Nachsorge beinhaltet künstliche Ernährung, so daß sich der Verdauungstrakt erholen und heilen kann, oder drei bis vier komplette Fastentage, in denen Flüssigkeit intravenös oder subkutan zugeführt wird. Danach beginnt man mit flüssiger oder pürierter Nahrung die in kleinen Portionen mehrmals am Tag gegeben wird und aus leicht verdaulichen Bestandteilen zusammengesetzt sein soll. Eine Therapie mit Antibioika wird solange empfohlen bis der Tierarzt das Gefühl hat, der Hund ist gut ausgeheilt und Körperfunktionen wie Verdauen und Lösen wieder stattfinden.
 
Da sich eine Magendrehung für gewöhnlich wiederholen kann, müssen Vorbeugemaßnahmen getroffen werden; sie sollten auch beachtet werden, wenn es in den Linien Ihrer Hunde häufiger zu einer Magendrehung kam oder Ihr Hund ein erhöhtes Risiko hat:
 
  • Füttern sie zwei oder dreimal täglich eine kleinere Portion und beobachten Sie den Hund nach dem Fressen.
 
  • Der Besitzer sollte sich die Symptome einer Magendrehung vor Augen halten: aufgetriebener Bauch, jammern, hin und her laufen, aufstehen und hinlegen, strecken, der Blick zum Bauch, Unruhe und vergebliche Versuche zu erbrechen.
 
  • Der Besitzer sollte eine gute Beziehung zu einem ortsansässigen Tierarzt pflegen und mit ihm Maßnahmen für den Notfall einer Magendrehung besprechen.
 
  • Der Hund sollte jederzeit Wasser zur Verfügung haben; direkt nach dem Fressen allerdings sollte man die Wasseraufnahme begrenzen, wenn man den Eindruck hat, der Hund säuft zu viel.
 
  • Heftiges Herumtoben, Aufregung und Stress sollte man eine Stunde vor und bis zu zwei Stunden nach dem Fressen vermeiden. Spazierengehen ist erlaubt – es kann helfen, die normale Magen-Darmfunktion anzuregen.
 
  • Jeder Futterwechsel sollte schrittweise über einen Zeitraum von 3 - 7 Tagen erfolgen.
 
  • Gefährdete Hund (aus Abstammungen mit häufiger Magendrehung oder Hunde, die selbst schon eine hatten) sollten einzeln und an einem ruhigen Ort gefüttert werden.
 
  • Falls Ihr Hund eine Narkose braucht ( z.B. HD-Rötgen, Zahnreinigung, Sterilisieren oder Kastrieren) sollten sie mit dem Tierarzt die sicherste Anesthesiemethode besprechen.
 
  • Sie sollten nach einem Eingriff mit Narkose übermäßigen Stress vermeiden; füttern Sie den Hund erst am nächsten Tag und dann auch nur kleine Mengen Futter und Wasser.
Genau vor drei Wochen erhielt ich einen Anruf von meiner Freundin Betty Totten, aus Italien. Ich merkte die Panik in Ihrer Stimme, "Ming ist aufgegast". Ich konnte nur antworten "Beweg dich und suche einen Tierarzt". "Aber wir kennen keinen außer dem Dorftierarzt und der ist übers Wochenende weg". (Dies ist einer der Fälle, in denen es hilfreich ist, ein Medikament, einen Schlauch oder eine lange Kanüle da zu haben). Sie können die Einzelheiten von Betty’s Geschichte in einem anderen Artikel dieses Barker’s nachlesen.
 
Wenn mich Leute anrufen und stellen mir Fragen über den Shar-Pei und wollen wissen, wie alt er werden kann, antworte ich ihnen, daß die Lebenserwartung eines gesunden Shar-Pei ungefähr 8 - 12 Jahre beträgt (und ich erzähle von Prophet und daß er 17 Jahre alt wurde). Dann sage ich ihnen, daß Shar-Pei wahrscheinlich an einem dieser drei Leiden sterben: Krebs, Amyloidose oder Magendrehung. Ich habe Shar-Pei auf alle drei Arten verloren und alle brechen einem das Herz, aber ich glaube, die Magendrehung ist am schlimmsten.
 
Bei den anderen beiden Krankheiten bleibt Ihnen Zeit um sich auf das Unausweichliche vorzubereiten und höchstwahrscheinlich treffen Sie die letzte Entscheidung – daß es Zeit ist. Die schlechten Tage überwiegen zu den guten Tagen und Ihr Hund scheint zu verstehen, daß Sie ihn lieben; Ihre letzte Fahrt zum Tierarzt ist ein Segen und befreit ihn von seinem Leiden. Ich glaube wirklich, daß Tiere verstehen, wenn die Zeit gekommen ist und damit viel besser klar kommen als wir.
Doch bei einer Magendrehung geht es so schnell. Der Hund hat so starke Schmerzen, daß er nicht zu verstehen scheint, warum Sie nichts unternehmen ihm zu helfen.
 
Ich werde diese Fahrten nie vergessen – überhöhtes Tempo, manchmal überfuhr ich eine rote Ampel und währenddessen stöhnt und windet sich Ihr Hund vor Schmerzen auf dem Rücksitz Ihres Autos. Eine Magendrehung ist grausam und erbarmungslos und läßt Ihnen keine Zeit zurückzuschlagen.
 
Ich kenne Fälle, bei denen die Operation erfolgreich verlief; Sie haben im Kampf einen Vorsprung, wenn Sie sich im voraus bewaffnen und wissen, was wann zu tun ist. Ich bin sehr froh, einen netten und verständnisvollen Tierarzt zu haben; er stand mir bei, als meine Shar-Pei Krebs, Amyloidose und Magendrehung hatten und war immer für mich da; mit einer Schulter zum Ausweinen und dem Wunsch, soviel als möglich über unsere wunderbare Rasse zu lernen.
 
© Jo Ann Redditt , alle Rechte vorbehalten
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