..::Vermisst::..
 
 
Dringender Wunsch eines scheuen Hundes an seine neuen Leute....!!!!!
 
Liebe Leute, bitte, bitte passt die erste Zeit ganz besonders gut auf uns auf. Wir haben ziemlich viel Angst und es kann leicht passieren, dass wir deshalb flüchten wollen. Wir müssen erst lernen, dass Ihr es gut mit uns meint, dass wir Euch vertrauen können. Das braucht seine Zeit, das schaffen wir nicht so schnell.
 
Verschließt unsere Halsbänder wirklich ganz fest und zieht uns auch ein Geschirr an. Probiert ganz gewissenhaft, dass wir keine Möglichkeit haben, uns daraus zu befreien. Ihr solltet uns auch Zuhause das Halsband, an dem Ihr sofort gut sichtbar unsere Adresse anhängen müsst, anlassen. Denn wie schnell kann es passieren, dass wir nur beim Türeöffnen Panik bekommen und weglaufen. Und wenn Ihr mit uns das Haus verlasst, sichert uns doppelt, macht die Leine am Geschirr und am Halsband fest. Haltet uns ganz fest an einer kurzen Leine, später, wenn wir Euch langsam vertrauen, könnt Ihr eine längere Leine nehmen.
Vergesst niemals, dass wir auf der Straße gelebt haben oder nur das Tierheim kennen, viele Dinge, die für Euch selbstverständlich sind, machen uns große Angst. Und Ihr wollt doch sicher nicht, dass wir so eine weite Reise zu Euch machen und dann weglaufen. Wie sollten wir das im Winter, bei diesen eisigen Temperaturen überleben? Selbst wenn wir das Glück hätten, etwas zu essen und zu trinken zu finden, so würden wir doch nach ein paar Tagen sicherlich erfroren sein.
Und sollte doch einmal, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen das Unglück geschehen, dass wir weglaufen, dann müsst Ihr uns suchen, nicht nur 1 oder 2 Tage, sondern lange und ausdauernd, aber jagd uns nicht. Vor allem im Dämmerlicht und wenn die Sonne aufgeht, wir sind perfekt im Verstecken. Lasst nach Möglichkeit die Haustüre auf, auch nachts. Vielleicht erinnern wir uns daran, wo wir wohnen und versuchen alleine zu Euch zurückzukehren. Und wenn dann die Türe für uns verschlossen bleibt, kommen wir vielleicht nicht wieder. Stellt uns an einer geschützten Ecke etwas zu fressen hin, mit ein bisschen Glück finden wir das sogar. Und wenn Ihr uns dann seht, dürft Ihr nicht hektisch und laut rufen, denn das erschreckt uns nur noch mehr. Wenn Ihr versucht, ruhig und gelassen zu bleiben, wer weiß, vielleicht schaffen wir das sogar, Euch nach Hause zu folgen
Vergesst niemals, dass Ihr für uns verantwortlich seid, unser ganzes Leben lang.
Aber einen Trick verrate ich Euch zum Schluss noch, wenn wir zusammen von draußen nach Hause kommen, gebt uns etwas supertolles leckeres zu fressen. Wir lernen dann schneller, dass da, wo es etwas zu essen gibt unser Zuhause ist.
 
 
Entlaufen
 
 
Wir möchten uns bei Frau Maria Bader
für die freundliche Unterstützung bedanken.
 
Wie verhalten sich Hunde wenn sie weggelaufen sind:
 
Es gibt eine allgemein sehr gültige Aussage und fast immer stimmt sie.
 
Sind die Hunde weggelaufen werden sie zum Ort des Weglaufens zurückkehren, meistens sogar mehrfach. Sie müssen am Ort des Verschwindens jemanden positionieren, der die Ruhe und die Geduld hat, dort zu sitzen und zu warten und gar zu warten und zu warten. Es sollte ein dem Hund vertrauter Mensch sein. Die Stelle sollte mindestens 36 Stunden NON-STOP beobachtet werden. Mit 80%iger Sicherheit kehrt ihr Hund dorthin zurück, es sei denn, er ist von einem Hundevermehrer gezogen worden, dann fehlt ihm dieses Lernverhalten, was ihm seine Mutter in den ersten 6 Wochen beibringt und zwar aus dem Grunde, da diese Welpen lediglich in kleinen "Gehegen" gehalten werden und keine Möglichkeit haben, ihre Umwelt zu erkunden und nicht gelernt haben, in ihre Wurfkiste zurückzukehren. Dies Verhalten lernen die Kleinen schon, wenn sie noch nicht die Augen geöffnet haben, also bevor sie so ca. 14 Tage alt sind. Bei Hundevermehrern ist dies aber nicht möglich und somit fehlt ihnen schon einmal eine grundlegende Urvariante.
 
Jeder Hund kann über den Tag verteilt locker +/- 20-30 km zurücklegen, warum nicht auch Ihr Hund???
 
Kein Hund verhält sich wie der andere Hund!!!
 
  • sie können große Kreise ziehen und immer vom Ausgangsort wieder neu starten
  • sie können einfach auf Wanderschaft gehen
  • manche Hunde können, auch wenn sie an einem ganz anderen Ort verloren gehen , trotzdem nach Hause finden - andere nicht (siehe oben)
  • manche Hunde sind durch ihre Entlaufen so verstört, dass sie gar nichts mehr wissen
  • manche Hunde benehmen sich auf einmal wie ganz scheue Hunde
  • manche Hunde bewegen sich nur des nachts
  • manche Hunde bewegen sich nur tagsüber
  • manche Hunde gehen in der Abenddämmerung los und legen sich morgens, wenn die Sonne aufgeht, hin
  • manche Hunde wandern einige Stunden - legen eine Ruhepause ein und wandern wieder einige Stunden
  • je länger Ihr Hund alleine herumläuft, desto mehr wird er ein geregeltes Hundeleben führen. Er wird sich seinen Tag einteilen und Sie können eine gewisse Regelmäßigkeit bei eventuellen Sichtungen feststellen.
  • wenn Ihr Hund sich von seinem Schock erholt hat, wird er die Nähe anderer Hunde suchen - Hundeplätze, Tierheime, Bauernhöfe etc.
 
Wovon Soll mein Hund denn Leben????
Kann er überhaupt alleine da draußen überleben???
 
Ja, er kann!!!!!
 
  • er kann Mäuse fressen
  • er kann Jagen gehen
  • er kann Pferdeäpfel fressen (es sind zahlreiche Stoffe darin enthalten, die der Hundekörper verwerten kann
  • er kann Regenwürmer fressen - nicht lachen, die Hunde tun so etwas
  • er durchsucht Müllsäcke und Müllansammlungen
  • er besucht das Abfallzentrum eines Restaurants
  • er besucht die Grillstuben - vorne vor liegt immer etwas Fressbares herum
  • er kann kleine Enten jagen und Ähnliches
  • er kann Pausenbrote der Kinder aufstöbern
  • er findet Katzenfutter
  • er kann Futtermittel auf Bauernhöfen finden
  • er kann Aas von der Straße und am Wegesrand finden
  • es gibt sogar Hunde, die können fischen
  • er kann über den am Vormittag stattgefundenen Wochenmarkt laufen
  • er kann über den Kirmesplatz laufen - 1000 Leute und keiner sieht den Hund
    u.s.w.
 
bei allem was Sie tun, müssen Sie sich vorstellen, Sie sind ein Hund und wichtig ist nur DAS ÜBERLEBEN und dann ist es gar nicht mehr so schwer zu sehen, was der Hund alles fressen kann und tun kann.
 
Und sagen Sie bitte nicht, Ihr Hund kann so etwas nicht. Es geht um sein Überleben und er ist erfindungsreich und er hat eine supergute Nase, ja klar, er war zutraulich und sozialisiert - aber - wissen Sie was ihm alles auf seinem Weg passierte?? was ihn ängstigte??? was ihn zur Flucht veranlasste????
Es gibt Hunde, die tauchen nach 1/2 oder mehr Jahren auf, vollkommen verwildert, über 200 km und es ist klar, man kann es an ihrem Körper erkennen, sie waren die ganze Zeit frei und kein Mensch hat sie je gesehen..... sind dann aber einmal in Sicherheit dauert es meist nicht lange, und sie legen "einen Schalter um" und sind wieder der Hund, der sie vorher waren.
 
Dann, eines Tages bekam ich diese Frage gestellt:
 
> Zu welchen Zeiten patrouilliert so ein entlaufener Hund eigentlich primär?
> Ich dachte immer, Dämmerung = Jagdzeit. Stimmt das?
 
Das hängt AUCH damit zusammen, wie sie sich ihre Futterquellen organisieren, würde ich sagen.
Die Dämmerungszeit hat nicht nur was mit der Jagd zu tun, sondern z.B. auch mit Umgebungsfeinden oder generell der Umgebung in der sie sich aufhalten.
 
Wenn wir annehmen, Hund XXXX bewegt sich dort in diesem Gebiet, dann wird sie/er bis längstens 5.00/5.30 Uhr (Uhrzeit muss entsprechend der Umgebung angepasst werden) unterwegs sein. Denn spätestens dann wird die Ecke rege; dann kommen sozusagen die ersten "Umgebungsfeinde".
Dass sie/er sich evtl. auch tagsüber bewegt kann durchaus sein, auch ohne dass sie zwangsläufig jemand bemerken würde. Allerdings denke ich, dass eine Sichtung sehr zufällig wäre und dass sie/er tagsüber lange Streifzüge unternimmt, halte ich für eher unwahrscheinlich. Das hat meiner Ansicht/Beobachtung nach eher immer ganz praktische Gründe, wie z.B. wenn entlaufene oder scheue Hunde angefüttert werden bzw. ihre Futterstellen aufsuchen, oder aber, wenn sie/er in/an ihrem Ruheplatz gestört werden.
 
Genau dieses Muster ist in unseren ehemals scheuen Hunden grundsätzlich erhalten geblieben:
Tagsüber verlassen wir den sicheren Bau nur, wenn es dafür praktische Gründe gibt, und auch nur solange es nötig ist. Ansonsten ab der Dämmerung, bzw. wenn die "Umgebungsfeinde" sich zurückgezogen haben oder nur noch vereinzelt herumlaufen.
 
Hund YYYY hatte ebenfalls dieses Bewegungsmuster und zwar innerhalb kürzester Zeit. Die Tagsüber-Sichtungen bei ihm waren hauptsächlich solche, wenn er aus einem Lager aufgeschreckt worden ist. In seinem Waldgebiet gab es auch sehr viele Schlafmöglichkeiten und er hat sie mit Sicherheit öfter gewechselt. Auch Hund YYYY hat sich in unregelmäßigen Abständen immer wieder der Abgangsstelle genähert, vorwiegend früh morgens, obwohl er am Nachmittag durch- und abgegangen war.
 
Hund ZZZZ wurde meist tagsüber gesichtet und fand sich regelmäßig zu einer bestimmten Zeit - es war die Fütterungszeit des alten Tierheimes - an einer Raststätte (Entlaufstelle) ein. Hund ZZZZ kam sehr nahe, allerdings immer dann, wenn wir beschäftigt waren. Einmal baute ich gerade das Hilfehäuschen auf und sie schnüffelte in meinem Nacken. Ein anderes Mal stand ich da und hatte beide Hände voll mit Dosenfutter. Immer war es aber so, dass wir mit unseren Händen nicht in ihre Nähe gekommen wären.
Schlussendlich haben wir den Tierheimpfleger aus XXXX kommen lassen und nach einem Tag Aufenthalt im Freien kam sie abends zu "unserem Schlafplatz" und lief dann direkt zum Pfleger hin, allerdings bestand hier ein inniger Bezug über mehrere Jahre und Hund ZZZZ war auch 5 Wochen unterwegs.
 
Hund XYZ lebte über drei Wochen lang irgendwo und es wurden frei nach "Bauch" viele Futterstellen eingerichtet, d.h., sie wurden jeden Tag kontrolliert und jeden 2. Tag - je nach Witterung jeden Tag erneuert. Eine wurde dann nach einigen Tagen konstant besucht. Der Hund wurde nie gesehen, aber die Futterstelle wurde besucht und ob es ein Hund ist, der die Futterstelle besucht, kann mit einigen Tricks ausgeschlossen werden. Man lege das Futter erst aus, wenn der letzte Gassigänger gegangen ist oder aber, wenn Ruhe in den Wald eingekehrt ist und kontrolliere diese morgens früh - bevor die Gassigänger wieder unterwegs sind. In aller Regel kann bei größeren Futtermengen davon ausgegangen werden, dass die Futterstelle von dem gesuchten Hund besucht wird. Es sollte immer so sein, dass die Futterstelle genügend Futter für den Tag aufweist, sodass Hund in diesem Gebiet "gehalten" werden kann. Dann habe wir das Hilfehäuschen aufgestellt und Hund konnte wieder in Sicherheit gebracht werden.
 
Die Tricks, um sicher festzustellen, dass es ein Hund ist der unseren Futterplatz besucht, liegen auch in der Natur des Hundes: Der Hund ist das einzige Säugetier, welches seinen Futterplatz penibel sauber verlässt. Alle anderen Säugetiere lassen irgendwelche Reste am Futterplatz. Also gehe man hin und verstreue unwillkürlich/willkürlich einige Stücke Futter außerhalb des Hauptfutterpunktes - meine damit im Abstand von 0,5 Meter - und nur, wenn diese Stücke ebenfalls aufgesammelt wurden, kann man sich zu 80% sicher sein, später auch zu 100%, dass die Futterstelle tatsächlich von einem Hund besucht wird. Auch wenn viele Menschen denken, es gibt Füchse, Katzen etc. so kann meist ausgeschlossen werden, dass Fuchs und Katze diese Futterstellen besuchen. Für den Fuchs ist der Menschengeruch viel zu intensiv, für die Katze die Futtermengen zu groß.
 
Generell ist immer wichtig:
 
  • "Was benötigt der Hund zum Überleben"
  • "Was ist aus Hundesicht in dem jeweiligen Gebiet vorhanden"
  • "Welche Sicherheit ist für den Hund an dem Futterplatz gegeben"
 
Die menschliche Logik und das menschliche Verhalten ist dabei ohne jede Relevanz. Denn nach wie vor gilt dabei der Grundsatz: "Jeder Hund ist als Hund perfekt" das haben uns zahlreiche scheue entlaufene udn auch auf den Menschen sozialisierte Hunde schon mehr als einmal bewiesen, in dem sie nach 1,5 oder mehr irgendwo mal auftauchten, angefüttert wurden und schlussendlich wieder in Sicherheit waren. Mitunter gibt es Hunde, die eine Entfernung zur Futterstelle von 20 km pro Tag zurücklegen. Damit dies aber für den Hund lukrativ ist, muss die Futterstelle mehr als Sattmachen!!! Des Weiteren sollte von Anfang darauf geachtet werden, dass man eine Uhrzeit wählt, die dem natürlichen Verhalten des scheuen Hundes entsprechen und gleichzeitig eine Uhrzeit ist, die in unseren Lebensplan hineinpasst und auch von uns konstant eingehalten werden kann. Dieser letzte Punkt ist besonders wichtig. Die Hunde richten sich nach einer mehr oder langen Anfütterungsphase nach unserer Uhrzeit und werden uns irgendwann - ggfs. auch nicht sichtbar für uns - erwarten. Es kann dann trotzalledem noch bis zu 1/2 Stunde und mehr dauern, bis dass der Hund den Mut findet, die Futterstelle aufzusuchen, denn es können ja immer irgendwo - für uns ggfs. nicht hörbar - Umgebungsfeinde lauern.
 
So, nun könnten wir das Ganze noch beliebig fortsetzen, es ist einfach so und nicht anders bei scheuen entlaufenen Hunden und danach müssen wir uns richten.
 
Und zum guten Schluss, vergessen Sie nicht, es gibt Millionen von Straßenhunden die ebenfalls einmal ein Zuhause hatten und ebenfalls überleben und vergessen Sie nie, Ihr Hund stammt zu 99% vom Wolf ab.
 

 
mit freundlicher Genehmigung von:
 
 
 
 
 
 

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